Jede Geschichte hat ihre heimlichen Held:innen. Das gilt auch für den Kampf gegen Covid-19: Während die großen Pharmaunternehmen und Biotech Startups seit Längerem im Fokus stehen, arbeitet Alice im Hintergrund und hilft Arzneimittelhersteller:innen dabei, die benötigten Impfstoffe zu produzieren. Alice ist mehrere Meter lang und füllt Covid-19-Impfstoffe bei Aspen Pharmacare in Vials ab.
Aspen Pharmacare gilt als wichtigster Arzneimittelhersteller Afrikas mit rund 10.000 Beschäftigten in 50 Ländern. Alice arbeitet im südafrikanischen Gqeberha, wo Aspen eine neue Produktionsstätte für kleinvolumige Parenteralia (SVP) betreibt. Neben Alice befinden sich mit Alf und Ted zwei weitere Abfüllanlagen von Syntegon in Gqeberha. Die Namen haben sich die Ingenieur:innen von Aspen nicht nur zum Spaß ausgedacht: Sie helfen den Mitarbeitenden dabei, die Linien auseinanderzuhalten, da sie unterschiedliche Zwecke erfüllen. Ted füllt terminal sterilisierte Anästhetika in unterschiedlich große Vials und Karpulen. Alf wiederum ist eine Isolatorlinie für Ampullen, die auf der Füll- und Verschließmaschine ALF 5000 basiert.
Impfstoffabfüllung für Johnson & Johnson
Bei Alice handelt es sich um die erste voll integrierte Isolatorlinie im neuen SVP-Werk von Aspen. Sie verfügt über eine Reinigungsmaschine und einen Tunnel für die Entpyrogenisierung und verschließt Behältnisse unter Hochgeschwindigkeit im offenen RABS (Restricted Access Barrier System) mit laminarer Strömung. Alice umfasst ebenfalls eine ALF Füll- und Verschließplattform mit Kombi-Füllstation und Isolator. Als Johnson & Johnson 2021 bei Aspen anfragte, „wussten wir sofort, dass wir damit in die Impfstoffabfüllung einsteigen und uns einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen können“, sagt Brendon Kriel, Projektingenieur bei Aspen.
Alice war bereit, zu helfen, genauso wie die Service-Expert:innen von Syntegon. In weniger als sechs Monaten war Aspen bereit, Impfstoffe zuverlässig in Serie abzufüllen. Die größte Herausforderung bestand darin, Alice an den Impfstoff von Johnson & Johnson anzupassen, der in Vials aus Glas mit einem bestimmten Füllvolumen und einer standardisierten Behältnisgröße vermarktet wird. Dafür musste Aspen neue Formatteile für den Transport der Behältnisse und für die Abfüllung installieren. Doch nicht nur diese Technologie trug zum jüngsten Erfolg von Aspen bei.
Unterstützung vom Embedded Engineer
Syntegon entsendet je nach Bedarf und Erfahrung sogenannte Embedded Engineers aus den regionalen Service-Hubs in die Werke seiner Kund:innen. Aspen nutzte diesen Service bereits für die Erstinstallation von Alice. Anfang 2021 buchte das Unternehmen erneut einen Embedded Engineer, um die Linie auf die Impfstoffabfüllung umzustellen. „Dieser Service eignet sich besonders gut für die Startphase, die immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringen kann“, sagt Ryan Miltz, Anwendungsexperte für Abfülltechnologien bei Aspen. „Wir wissen zwar, wie der Prozess abläuft und welche Ergebnisse wir erwarten können – aber bei den technischen Feinheiten brauchen wir auf jeden Fall Unterstützung.“
„Wir hielten einen sehr eng getakteten Zeitplan ein, um den Auftrag zu bekommen“, so Brendon Kriel. „Die individuelle technische Unterstützung hat uns ungemein geholfen. Probleme und mögliche Lösungen lassen sich schnell vor Ort besprechen. So sparen unsere Kolleg:innen wertvolle Zeit und können sich ganz ihren Kernaufgaben widmen. Darüber hinaus gelingt es uns schneller, von der Testphase und Qualifizierung zur Produktion überzugehen.“
Der neueste Familienzuwachs: Maxine
Momentan ist Alice rund um die Uhr mit der Abfüllung des Janssen-Impfstoffs beschäftigt. Doch lange wird es nicht mehr dauern, dann dürfen Alice, Ted und Alf ein neues Mitglied in der Produktionsfamilie begrüßen. Maxine, so ihr Name, wird die neue Auftragsabfüllung von Impfstoffen in Gqeberha verstärken. „Die Einfachheit, Flexibilität und Nutzungsfreundlichkeit der Lösungen von Syntegon, sowie die hervorragende Kundenbetreuung haben uns überzeugt, unsere vierte SVP-Linie zu bestellen“, bestätigt Ryan Miltz.