Solidarity unites. The unprecedented humanitarian effort for those affected by the war in Ukraine illustrates just how strong these ties can be. Immediately after the start of the war, private and public actors around the world committed themselves to supporting refugees and the people who remained in their home country.
Hilfe für die Menschen in der Ukraine
Solidarität verbindet: Wie stark diese Bande sein können, verdeutlicht der beispiellose humanitäre Einsatz für die Betroffenen des Krieges in der Ukraine. Unmittelbar nach Kriegsbeginn setzten sich weltweit private und öffentliche Akteure dafür ein, Flüchtenden wie auch den Menschen vor Ort zu helfen. Syntegon unterstützt Helfer:innen dabei, die humanitäre Notlage zu lindern.
Nicht länger zusehen
Anfang März 2022, wenige Tage nach der Eskalation des Krieges in der Ukraine: Ninja Taprogge, damals bei CARE tätig, kann nicht länger nur Nachrichten verfolgen – ihr Job ist es, zu helfen. Gemeinsam mit Kolleg:innen macht sie sich mit dem Auto auf den Weg von Berlin an die polnisch-ukrainische Grenze. Was sie sehen, stimmt Ninja Taprogge nachdenklich: In ihrer Erinnerung sieht sie die freiwilligen Helfer:innen, die eine erste Suppenküche und Zelte auf polnischer Seite errichteten. Doch da waren auch die vielen Frauen und Mädchen, die in der Kälte standen, sowie Verletzte, traumatisiert durch die schrecklichen Erlebnisse.
„Die Menschen zu treffen, mit ihnen über ihre Erlebnisse zu sprechen, ist etwas anderes als die Bilder in den Nachrichten zu verfolgen“, berichtet sie. „Für uns stand fest: Diese vulnerablen Gruppen benötigen dringend zusätzliche humanitäre Hilfe.“
Vor allem in der Gegend um Lviv, aber auch an der ukrainisch-polnischen Grenze, sind in den ersten Monaten viele Menschen eingetroffen, die auf der Flucht alles hinter sich gelassen hatten – Familien, Freunde, ihren Job und ihre Zukunft.
Hier setzten Taprogge und ihr Team an: „Wir haben uns zuerst ein Bild der Lage gemacht: Welche Angebote gibt es bereits – und welche muss CARE dringend schaffen?“, erzählt sie, die sich mit Helfer:innen von vor Ort vernetzte, Unterstützungsmöglichkeiten auslotete, vermittelte. Neben der Versorgung mit Hygieneartikeln und Medikamenten spielte der Schutz von Frauen und Mädchen eine wichtige Rolle. „Frauen und Kinder brauchen sichere Rückzugsräume, etwa zum Stillen, Spielen oder Aufwärmen“, so Taprogge. Mit lokalen Frauenrechtsorganisationen hat CARE schnell die benötigte Unterstützung ermöglicht.
Einige Monate später: Die Front hat sich verlagert, Gebiete im Osten und Südosten des Landes sind teilweise wieder zugänglich. Für CARE und seine Partner:innen vor Ort ein Grund mehr, den betroffenen Gemeinden dabei zu helfen, beschädigte Häuser zu reparieren und die Versorgung mit Wasser und anderen dringend benötigten Hilfsgütern sicherzustellen. „Mich beeindruckt das Engagement von Menschen, die Schlimmes durchlebt haben und dennoch den Mut zum Weitermachen nicht verlieren. Diesen Menschen müssen wir Kraft geben, indem wir die grenzübergreifende Solidarität aufrechterhalten und weiterhin lebensrettende Hilfe leisten.“
Ein Impuls als Initialzündung
Bei einem Abendessen vor einem Jahr nahm alles seinen Anfang: „Im März 2022 sprach ich mit Freund:innen über den furchtbaren Krieg in der Ukraine und wir beschlossen: Wir wollen etwas tun“, erzählt Mathias Krug, Mitbegründer von Lift Ukraine und Sales Director bei Syntegon. Kurzerhand charterten sie einen ersten Bus in Polen: Die Caritas hatte ihnen von festsitzenden Frauen und Kindern an Bahnhöfen nahe der polnisch-ukrainischen Grenze berichtet. „Diese Menschen wussten nicht wohin. Also fuhren wir mit dem Bus an die Bahnsteige, boten unsere Hilfe an und brachten die ersten Flüchtenden nach Deutschland.“
Die Fahrt verbrachte er fast durchgängig am Handy. Tausend Kilometer später hatte Krug dank des Einsatzes vieler freiwilligen Helfer:innen für alle rechtzeitig eine erste Bleibe gefunden. Das Telefon blieb sein ständiger Begleiter. Der Aufbau des Vereins und die Organisation von Gastfamilien entwickelte sich – vor allem in den ersten Monaten – zu einem sehr zeitintensiven Engagement.
Auch bei seinem Arbeitgeber gewann Mathias Krug zahlreiche Unterstützer:innen: Insgesamt neun Busse brachten mehr als 400 Frauen und Kinder an die Standorte von Syntegon in Crailsheim, Waiblingen und Remshalden, wo sie ihre Gastfamilien trafen. „Das mehrfache Engagement meiner Kolleg:innen – egal, ob sie bei der Organisation der Unterbringung, in der Kantine oder mit Geld- oder Sachspenden geholfen haben – hat dazu geführt, dass wir Zeit gewinnen und unsere Abläufe professionalisieren konnten“, so Krug.
Auch ein Jahr später organisiert der 47-Jährige mit seinem Verein Bustransfers und weitere Hilfsprojekte. Dank dem Zuwachs an helfenden Händen kann er das Handy inzwischen auch mal zur Seite legen. „Trotz der aufreibenden Zeit – jede Sekunde war es wert. Viele Frauen haben ihren Mann verloren, Kinder ihren Vater. Wenn wir als Verein diese Menschen mit unserer Arbeit ein bisschen unterstützen können, erfüllt mich das mit Freude.“
Ninja Taprogge
Ehemalige Co-Abteilungsleiterin Kommunikation und Advocacy bei CARE Deutschland e. V.
„Die Menschen zu treffen, mit ihnen über ihre Erlebnisse zu sprechen, ist etwas anderes als die Bilder in den Nachrichten zu verfolgen."
Schnell, nachhaltig und durchdacht
So hilft das moderne CARE-Paket. 1945 in den USA gegründet, um den Menschen im zerstörten Nachkriegseuropa mit 100 Millionen CARE-Paketen mit Lebensmitteln, Kleidung oder Werkzeugen zu helfen, arbeitet CARE heute in 100 Ländern weltweit für die Linderung von Not.Spenden für den Kriseneinsatz
In der Ukraine leistet CARE Nothilfe in unterschiedlichen Gebieten – von Lviv im Westen des Landes bis hin zu Luhansk und Donetsk im Südosten, wo aktuell die Front verläuft. Nach rund einem Jahr hat die Organisation ein Team von über 45 Mitarbeiter:innen vor Ort mit Büros in Lviv, Odesa, Kyiv sowie Dnipro und setzte gemeinsam mit lokalen Partnern bereits 20 Hilfsprojekte um. So versorgte CARE beispielsweise mit der Hilfe von ukrainischen Partnerorganisationen ein Krankenhaus nahe Kyiv mit Medikamenten und medizinischen Geräten. Als Unterstützer der Hilfsorganisation hat Syntegon im vergangenen Jahr 38.000 Euro an CARE gespendet.
Mit dem Bus in Sicherheit
Seit der Eskalation des Krieges befinden sich Millionen von Ukrainer:innen auf der Flucht. Um diese aus den umkämpften Krisengebieten in Sicherheit zu bringen, hat sich im März 2022 der gemeinnützige Verein Lift Ukraine gegründet. Im Vordergrund seiner Arbeit steht das Chartern von Bussen, die Flüchtende – darunter auch Waisenkinder und beeinträchtigte Menschen – aus den Grenzregionen nach Deutschland fahren. Dank des wachsenden Engagements konnte Lift Ukraine dort in den vergangenen Monaten nach über 25 Bustransfers mehr als 1.000 Flüchtenden private Unterkünfte vermitteln.
Mathias Krug
Mitbegründer des Vereins Lift Ukraine
"Viele Frauen haben ihren Mann verloren, Kinder ihren Vater. Wenn wir diese Menschen unterstützen können, erfüllt mich das mit Freude.“