Bei der End-of-Line-Inspektion (EoL) geht es noch einmal ums pharmazeutische Ganze: Befüllte Vials, Ampullen, Spritzen und Karpulen werden mitsamt ihrer Verschlüsse final auf Integrität (CCI), Defekte oder Produktverunreinigungen geprüft, bevor sie den Produktionsbereich verlassen. Dreh- und Angelpunkt der EoL-Inspektion: integrierte, auf Abfüllanlagen und Produkte zugeschnittene Bildverarbeitungssysteme. Als Pionier in diesem Bereich erweitert Syntegon sein Portfolio an Dienstleistungen konsequent, um Kund:innen bei der Entwicklung und Feinabstimmung ihrer Prüfprozesse zu unterstützen: Im neuen R&D Inspection Lab am Hauptsitz in Waiblingen können vor allem europäische Kunden das Inspektions-Wissen an einem zentral gelegenen Standort nutzen. Dr. Wolfram Schindler, Global Product Manager für Inspektionstechnik bei Syntegon, verrät, was Kund:innen dort erwartet.
Syntegon hat mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Inspektion pharmazeutischer Behältnisse. Wie können Ihre Kund:innen davon profitieren?
Die Inspektionsgenauigkeit und -rate eines EoL-Systems hängt von mehreren Faktoren ab: Dazu gehören die vorhandene Ausrüstung und die jeweiligen Formulierungen, aber auch Behältnis- und Defektarten sowie Position und Winkel der Kamera. Sämtliche Parameter zu berücksichtigen und dabei die ideale Konfiguration für ihre EoL-Inspektion zu ermitteln, fordert Pharmazeuten regelmäßig heraus. Hier kommt unser Fachwissen ins Spiel. In unseren vier Inspektionslaboren können wir umfangreiche Tests durchführen, um die optimalen Einstellungen für jede Produktart zu ermitteln – und dabei die oben genannten Kriterien mit einzubeziehen. Ob es sich um die Entwicklung oder Durchführung umfangreicher visueller und Integritätstests oder um Machbarkeitsnachweise handelt: wir möchten pharmazeutische Hersteller:innen dabei unterstützen, die ideale Lösung für ihre Inspektionsanforderungen zu finden – selbst bei schwer zu inspizierenden Produkten. Unsere Kund:innen erhalten stets einen umfassenden Bericht mit den genauen Detektionsraten für unterschiedliche EoL-Prüfkonfigurationen und Produkte.
Hersteller:innen sollen also eigenständig datenbasierte Entscheidungen treffen können?
Ganz genau. Die initiale Datenerfassung ermöglicht es uns, langfristig eine hohe EoL-Prüfgenauigkeit und Gesamtanlageneffektivität (OEE) zu gewährleisten – in jeder Phase des Herstellungsprozesses. Während der Entwicklung beraten wir unsere Kund:innen so beispielsweise, wie sie ihr Prüfkits optimal konfigurieren. Vor der kommerziellen Produktion führen wir auch repräsentative Machbarkeitsstudien durch, damit Hersteller:innen eine stabile Marktversorgung sicherstellen können. Darüber hinaus helfen unsere Ergebnisse ihnen dabei, die ideale Ausrüstung für ihre Maschinen und passende Prozessparameter für die Abfüllung ihrer Produkte vor und nach der Großserienfertigung zu ermitteln. Stichproben tragen dazu bei, die Validierungszeiten, etwa bei veränderten Produktformulierungen oder neuen Behältnisarten, zu verkürzen. Hersteller:innen, die ihre Produktionslinien gezielt nachrüsten möchten, können mit unserem datenbasierten Ansatz passende Lösungen finden – und so effizienter produzieren.
Syntegon steht für eine enge Kundenbindung. Wie trägt das neue R&D Inspection Lab dazu bei?
Eine enge Zusammenarbeit ist für unser Geschäft unerlässlich. Deshalb bauen wir unser Servicenetz weltweit aus: Neben bestehenden Inspektionslaboren in Japan, China und den USA haben wir nun ein weiteres Zentrum in Waiblingen und damit an unserem Heimatstandort. Dadurch können wir noch enger mit unseren europäischen Kund:innen zusammenarbeiten und neue Dienstleistungen anbieten. Wir freuen uns darauf, unser Wissen in Schulungen und Workshops weiterzugeben und gemeinsam Lösungen für individuelle Inspektionsanforderungen zu erarbeiten.