Was passiert, wenn ein Großauftrag auf einen ausgemachten Erfinder trifft? Bestenfalls schreiben beide ein Stück Geschichte im medizintechnischen Anlagenbau, wie die heutige Syntegon Tochter SBM eindrücklich zeigt. Bereits vor 50 Jahren legte man in Österreich den Grundstein für Sterilisationslösungen, die heute noch ihresgleichen suchen.
Sterilisatoren lassen nicht besonders tief blicken: Was sich im Innern der robusten Konstruktionen abspielt, bleibt den meisten Beobachtenden verborgen. Im Fall der Autoklaven von Schoeller-Bleckmann Medizintechnik (SBM), einem Tochterunternehmen von Syntegon, verrät jedoch ihre Außenhülle einiges über ihre Herkunft: Der rostfreie Edelstahl erinnert an die Ursprünge der vielseitigen Anlagen, mit denen SBM – ehemals Schoeller-Bleckmann Stahlwerke Medizintechnik – seit 1972 die Sterilisation von abgefüllten Flüssigkeiten und medizintechnologischer Ausrüstung sicherstellt.
Medizintechnik trifft Stahlbau
Einige Jahre zuvor – 1968 – wandte sich Dr. Karl Kalasek, Inhaber und Geschäftsführer des österreichischen Medizintechnikherstellers Techno Medica, an die Schoeller-Bleckmann Stahlwerke (SBS). Sein Anliegen: Um einen Großauftrag für die Herstellung von Dampf-Luftgemisch-Sterilisatoren annehmen zu können, benötigte er ausgewiesene Expertise im Stahlbau – und fand in SBS einen geeigneten Partner. Die Zusammenarbeit verlief so erfolgreich, dass sie Dr. Kalasek nicht nur den Auftrag sicherte, sondern ein neues Unternehmen hervorbrachte. 1972 übernahmen die Stahlwerke die Techno Medica und gründeten die SBS Medizintechnik als Abteilung des eigenen Anlagenbaus. Dr. Kalasek, seine Ingenieur- und Vertriebsmannschaft zogen mit – und damit der Pioniergeist, der SBS Medizintechnik zum Durchbruch verhalf.
Vom Klassiker ROTOTHERM, einem Dampfsterilisator für medizinische Flüssigkeiten im Endbehältnis bis hin zum TURBOTHERM für Vakuum- und Dampf-Luftgemischverfahren entwickelten Dr. Kalasek und sein Team flexible Lösungen für unterschiedliche pharmazeutische Anwendungen – und setzten dabei neue Maßstäbe. Der AQUATHERM, ein Heißwasser-Berieselungssterilisator, beruht auf einem Verfahren, das SBS Medizintechnik 1987 eigens entwickelte und der Firma den asiatischen Markt erschloss. Ein Jahr später erfolgte die Gründung der Schoeller-Bleckmann Medizintechnik GmbH (SBM), die die Produkte weiterhin erfolgreich vertrieb. Bis heute unterstützen Sterilisatoren von SBM eminent wichtige Aufgaben in der Medizintechnik wie die Pasteurisation von Blutplasma und die Dekontamination biologischer Arbeitsstoffe.
„Innovationsgeist und ein offenes Ohr für die Anforderungen unserer Kunden brachten uns maßgeblich voran“, erinnert sich Werner Zwazl, ehemaliger Inbetriebnehmer bei SBS Medizintechnik und später Senior Start-up Engineer bei SBM.
„Ich erinnere mich gerne daran, wie begeistert die Kunden unseren ROTOTHERM aufnahmen – und wie wir die Technik unserer Sterilisatoren fortwährend verfeinerten. Der erste computergesteuerte Sterilisator für einen deutschen Kunden gehörte mit dazu. Außerdem installierten wir in England den mit 14 Meter längsten Sterilisator der Unternehmensgeschichte.“
2007 wurde SBM von der damaligen Bosch Packaging Technology übernommen und gehört somit seit Anfang 2020 zu Syntegon. In Sterilisationslösungen wie ADV, SWS und SDR bestehen AQUATHERM und Co. fort, erweitert um neueste Steuerungstechnik und noch effizientere Verfahren.
„Es tut gut zu sehen, dass wir mit unserer Arbeit bleibende Standards geschaffen haben“, so Christoph Treitler, seit 1.April mechanischer Konstrukteur bei SBM.
„Ich arbeitete stets mit Freude bei SBM – und bin mir sicher, dass sich das Unternehmen durch den Portfolioausbau bei unseren Sterilisatoren und Gefriertrocknern auch die nächsten 50 Jahre am Markt behaupten wird.“
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